Mumbai
An diesem Ort beginnt unsere Reise durch Indien. Es ist November, doch anders als in Europa ist es um diese Zeit alles andere als kalt. Die Fassaden, die Rikschas und die Tempel einer der bevölkerungsreichsten Städte der Welt sind so bunt und schillernd wie die Menschen, denen wir dort begegnen. Auch hier lebt die Community zwar verdeckt, dennoch sieht man vereinzelt die Orte, an denen sie sich trifft: In Clubs und Diskotheken wie das Kitty Sue und auf legendären Parties, von denen uns Johann, Palash und Neha erzählen. Schnell wird uns klar: Feiern ist – wie wahrscheinlich überall sonst auf der Welt – auch in Indien ein Befreiungsschlag für Unterdrückte, eine Möglichkeit sich auszutauschen, sich treiben zu lassen, Sorgen und Ängste des Alltags zu vergessen.
Mumbai ist das Zentrum der Bewegung. Hier lebt Ashok Row Kavi, ihre Gallionsfigur seit den späten Achtzigern. Er nimmt uns mit beim jährlichen Candle-Walk zu Gedenken der HIV-Verstorbenen, spaziert mit uns durch seine Erinnerungen an eine Zeit, in der die Rechte der Schwulen einen Sprung nach vorne machten, wie später in diesem Buch noch einmal aufgegriffen wird. Dort treffen wir Navin, einen Comedian, der Schwulenwitze macht und anderen Leuten ihre Homophobie wie einen Spiegel vorhält, indem er gleich mehrere Tabus bricht und auf der Bühne über sein homosexuelles Sexleben plaudert. Wir begegnen Ganesh, der sich dem Kampf gegen HIV verschrieben hat, weil er selbst beinahe daran zerbrochen wäre. In Mumbai begegnen wir den Extremen, den extrem Reichen und extrem Armen. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt in Slums, ohne Wasseranschluss und Kanalisation, neben hochmodernen Einkaufspalästen mit Glasfassaden und Cafés, nicht anders, als sie etwa auch in Neukölln zu finden sind.
Mumbai ist die Stadt, in der die Drehbücher der Bollywood-Filme verfasst werden, die von Liebesgeschichten voller Emotion, Leidenschaft und Schönheit handeln – in der gleichzeitig aber auf den Straßen für andere Formen von Liebe und Identität kaum Platz ist, wie uns der Schauspieler Palash Dutta erzählt.
Mumbai
An diesem Ort beginnt unsere Reise durch Indien. Es ist November, doch anders als in Europa ist es um diese Zeit alles andere als kalt. Die Fassaden, die Rikschas und die Tempel einer der bevölkerungsreichsten Städte der Welt sind so bunt und schillernd wie die Menschen, denen wir dort begegnen. Auch hier lebt die Community zwar verdeckt, dennoch sieht man vereinzelt die Orte, an denen sie sich trifft: In Clubs und Diskotheken wie das Kitty Sue und auf legendären Parties, von denen uns Johann, Palash und Neha erzählen. Schnell wird uns klar: Feiern ist – wie wahrscheinlich überall sonst auf der Welt – auch in Indien ein Befreiungsschlag für Unterdrückte, eine Möglichkeit sich auszutauschen, sich treiben zu lassen, Sorgen und Ängste des Alltags zu vergessen.
Mumbai ist das Zentrum der Bewegung. Hier lebt Ashok Row Kavi, ihre Gallionsfigur seit den späten Achtzigern. Er nimmt uns mit beim jährlichen Candle-Walk zu Gedenken der HIV-Verstorbenen, spaziert mit uns durch seine Erinnerungen an eine Zeit, in der die Rechte der Schwulen einen Sprung nach vorne machten, wie später in diesem Buch noch einmal aufgegriffen wird. Dort treffen wir Navin, einen Comedian, der Schwulenwitze macht und anderen Leuten ihre Homophobie wie einen Spiegel vorhält, indem er gleich mehrere Tabus bricht und auf der Bühne über sein homosexuelles Sexleben plaudert. Wir begegnen Ganesh, der sich dem Kampf gegen HIV verschrieben hat, weil er selbst beinahe daran zerbrochen wäre. In Mumbai begegnen wir den Extremen, den extrem Reichen und extrem Armen. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt in Slums, ohne Wasseranschluss und Kanalisation, neben hochmodernen Einkaufspalästen mit Glasfassaden und Cafés, nicht anders, als sie etwa auch in Neukölln zu finden sind.
Mumbai ist die Stadt, in der die Drehbücher der Bollywood-Filme verfasst werden, die von Liebesgeschichten voller Emotion, Leidenschaft und Schönheit handeln – in der gleichzeitig aber auf den Straßen für andere Formen von Liebe und Identität kaum Platz ist, wie uns der Schauspieler Palash Dutta erzählt.