Chennai
Von Mumbai reisen wir 1.300 Kilometer süd-östlich nach Chennai. Die Stadt empfängt uns mit einem Knall. Rauch steigt auf. Anhänger einer islamischen Partei ziehen mit schwarz-weißen Fahnen auf Motorrädern an unserem Taxi vorbei. Wir fahren vorbei an katholischen Kathedralen, später lesen wir in den Restaurants, dass manche Speisen mit „halal“ gekennzeichnet sind. Wir spüren schnell, dass hier andere Religionen sichtbarer sind als in Mumbai.
Das Essen in Chennai lässt unsere Zungen brennen, es ist schärfer. Das Klima hat sich verändert. Es ist Dezember. Die Luft ist tropisch schwül und noch heißer. Durch das Blätterdach über den schmalen Gassen fühlt es sich ein bisschen wie im Dschungel an. Es ist fast so, als ob wir das Land gewechselt hätten. Uns wird die Größe Indiens ein wenig bewusster, trotzdem haben wir keine Vorstellung davon, wie groß dieses Land, dieser Subkontinent, tatsächlich ist. Wir befinden uns im Bundesstaat Tamil Nadu und bemerken: Chennai schmeckt nicht nur anders, es fühlt sich anders an, es hat seinen eigenen Klang.
In Indien gibt es 21 anerkannte Amtssprachen, insgesamt werden weit über hundert verschiedene gesprochen. Statt Hindi sprechen die Bewohner und Bewohnerinnen Chennais Tamil, eine sehr alte Sprache mit eigenen Ausdrücken und einer speziellen Aussprache. Wir bemerken eine Art Gluckern im Hals, wenn Yesu mit uns Englisch spricht, wie er es auch in seiner Muttersprache macht. Yesu ist 26, unser erster Kontakt zur Community an diesem Ort, Gründer der noch sehr jungen Hilfsorganisation „Magizhvan“.
Wir besuchen ihn in seiner Wohnung, in der er zusammen mit seinem Freund und dem gemeinsamen Mops wohnt. Danach lädt er uns zu einem Treffen von „Magizhvan“ ein, bei dem wir einige Mitglieder der lokalen LGBTIQ Community kennenlernen, während wir zusammen von Bananenblättern Reis mit Linsen essen. Über zwei Themen sprechen wir dort besonders häufig: Suizid und TikTok* – eine Social-Media-Plattform, über die einige zu „Magizhvan“ und damit auch zu neuem Mut gefunden haben.
Chennai
Von Mumbai reisen wir 1.300 Kilometer süd-östlich nach Chennai. Die Stadt empfängt uns mit einem Knall. Rauch steigt auf. Anhänger einer islamischen Partei ziehen mit schwarz-weißen Fahnen auf Motorrädern an unserem Taxi vorbei. Wir fahren vorbei an katholischen Kathedralen, später lesen wir in den Restaurants, dass manche Speisen mit „halal“ gekennzeichnet sind. Wir spüren schnell, dass hier andere Religionen sichtbarer sind als in Mumbai.
Das Essen in Chennai lässt unsere Zungen brennen, es ist schärfer. Das Klima hat sich verändert. Es ist Dezember. Die Luft ist tropisch schwül und noch heißer. Durch das Blätterdach über den schmalen Gassen fühlt es sich ein bisschen wie im Dschungel an. Es ist fast so, als ob wir das Land gewechselt hätten. Uns wird die Größe Indiens ein wenig bewusster, trotzdem haben wir keine Vorstellung davon, wie groß dieses Land, dieser Subkontinent, tatsächlich ist. Wir befinden uns im Bundesstaat Tamil Nadu und bemerken: Chennai schmeckt nicht nur anders, es fühlt sich anders an, es hat seinen eigenen Klang.
In Indien gibt es 21 anerkannte Amtssprachen, insgesamt werden weit über hundert verschiedene gesprochen. Statt Hindi sprechen die Bewohner und Bewohnerinnen Chennais Tamil, eine sehr alte Sprache mit eigenen Ausdrücken und einer speziellen Aussprache. Wir bemerken eine Art Gluckern im Hals, wenn Yesu mit uns Englisch spricht, wie er es auch in seiner Muttersprache macht. Yesu ist 26, unser erster Kontakt zur Community an diesem Ort, Gründer der noch sehr jungen Hilfsorganisation „Magizhvan“.
Wir besuchen ihn in seiner Wohnung, in der er zusammen mit seinem Freund und dem gemeinsamen Mops wohnt. Danach lädt er uns zu einem Treffen von „Magizhvan“ ein, bei dem wir einige Mitglieder der lokalen LGBTIQ Community kennenlernen, während wir zusammen von Bananenblättern Reis mit Linsen essen. Über zwei Themen sprechen wir dort besonders häufig: Suizid und TikTok* – eine Social-Media-Plattform, über die einige zu „Magizhvan“ und damit auch zu neuem Mut gefunden haben.